Die Ich-orientierte Identitätstherapie

Die praktische Arbeit mit dem Anliegensatz in Gruppen- und Einzelaufstellungen

Durch das Zusammenfügen von verschiedenen körperbasierten Traumatherapiemethoden habe ich eine eigene traumalösende und rückbindungsorientierte Aufstellungsarbeit entwickelt. In der Prozessbegleitung bin ich im ständigen Kontakt mit den inneren Zuständen des Klienten und nehme durch meine empathische Aufmerksamkeit in der Prozessbegleitung Rücksicht auf die aktuellen neurophysiologischen, individuellen und psychischen Fähigkeiten des Klienten, seinen inneren Anteilen zu begegnen. Dies ist notwendig, damit es beim Klienten während und nach der Aufstellungsarbeit nicht zu einer emotionalen und psychischen Überforderung kommt. Eine traumalösende und integrierende Selbstbegegnung mit den frühkindlich traumatisierten Anteilen ist nur möglich, wenn der Gesamtorganismus sich in einem gut regulierten psychischen Zustand befindet.

 

Meine „Ich-orientierter Identitätstherapie“ mit Selbstbegegnung durch den Anliegensatz ist eine Aufstellungs-Methode die in resonanzgeprägten Interaktionen mit Stellvertretern die Möglichkeit bietet, dem eigenen Ich zu begegnen und so in einem mitfühlenden und wohlwollenden Selbstkontakt zu kommen. Es kann zu einer sehr tiefen Erfahrung werden, wenn wir das erste Mal z.B. unserem Ich gegenüberstehen und ihm dh. uns selber in die Augen schauen.

Hier kann berührende Selbstbegegnung stattfinden, die von einem tiefen wahrhaften Selbsterkennen begleitet ist.

Diese traumatherapeutische Aufstellungsmethode gibt uns auch die Möglichkeit v.a. unsere tief im Unbewussten verdrängten und abgespaltenen Aspekte ins Bewusstsein zu bringen. Stellvertreter können durch Spiegelungen eine verborgene Dynamik sichtbar machen, die normalerweise über Gedanken und Gespräche nicht zugänglich sind. Dadurch können wir erkennen, aus welcher Kraft heraus wir bis jetzt leben, womit wir uns schon in der Kindheit identifiziert haben und welche Selbstbilder aus der Vergangenheit uns heute noch im Bann halten. Diese Selbstbilder garantieren unsere Bindung und Zugehörigkeit an das System und verhindern die freie Entfaltung unseres wahren individuellen und einzigartigen Wesenskerns.

 

Als Erwachsener können wir durch mitfühlende Rückbindung an uns selber diese Identifizierungen auflösen um über diesen Weg Halt, Geborgenheit und Stabilität in uns selber zu finden. Aus der Erkenntnis unserer Lebensgeschichte und durch das Auflösen von blockierenden Selbstbildern kann sich unsere individuelle Identität entfalten. So erlangen wir die Fähigkeit in unserem täglichen Leben für unser Wohlbefinden sinnvolle Veränderungen vorzunehmen. Dies gibt uns die Möglichkeit ein zunehmend freieres, selbstbestimmtes Leben und erfüllende Beziehungen in autonomer Verbundenheit zu führen.

Das Aufstellen des Anliegensatzes kann in Gruppen- und/oder in Einzelsitzungen stattfinden.

 Der Klient kann über diese Methode sein Anliegen in der Gruppe mit menschlichen Resonanzgebern (Stellvertretern) oder in Einzelsitzungen mit diversen Bodenankern stattfinden.

Auf den nächsten Seiten erkläre ich, wie Sie sich die Identitätstherapie in Gruppenprozessen, sowie in der Einzelpraxis vorstellen können.